Der Verein

Wie es zur Vereinsgründung kam

Schon lange bevor sich der Verein im Sommer 2007 gründete gab es in Marburg das Bestreben Freestyle Radsport zu betreiben. Eine der wenigen Möglichkeiten dazu ergab sich im städtischen Skatepark. Dort waren über einige Jahre Holzrampen anzufinden und das Angebot wurde auch genutzt. Freundschaften wurden geschlossen, die heute zu den Grundsteinen des Vereins zählen. Eine Interessengemeinschaft von Radfahrern kristallisierte sich also heraus.
Als im Herbst 2006 die Holzrampen abgebaut werden mussten, weil sie zu marode und damit über die Jahre zu gefährlich geworden waren, war die Verzweiflung groß für Marburgs Freestyle-Radfahrer. Man organisierte vermehrt Wochenendfahrten in andere Städte, zu anderen Skatehallen oder Bikeparks.

Circa ein halbes Jahr verging bis sich im lokalen Skatepark, der bis dahin nur eine Teerfläche war, etwas tat.

Ein paar tapfere Skateboarder hatten einen Handtaschendieb zur Strecke gebracht, was einen Firmenchef dazu veranlasste, der Stadt neue Rampen im Wert von 10.000 Euro zu spenden. Leider hatte die Sache nur einen Haken: die Rampen waren sehr rutschig und sehr steil, was sie nur sehr schlecht befahrbar machte, egal ob mit Skateboard oder Fahrrad. Die Unzufriedenheit war also nachwievor groß und man beschloss die Sache selbst in die Hand zunehmen. So kam es, dass sich Marburgs Biker zusammensetzten und überlegten, was man tun könnte um eine geeignete Fläche zu finden, auf der man ungestört und vorallem ohne andere zu gefährden radfahren konnte.
Viele Ideen entstanden und viele wurden wieder verworfen. Die Idee jedoch einen Verein zu gründen bestand weiterhin und so wurden Informationen zusammengetragen, um die Idee verwirklichen zu können. Schnell waren alle nötigen Positionen für die Gründungsmitglieder belegt und der Verein war geboren!
Von Beginn an war man sich einig, dass BMXer wie Mountainbiker die gleichen Strecken teilen können und dass dafür sogenannte Dirtjumps am besten geeignet seien.
Einige Zeit verging in der viel geplant wurde, viel Papierkram erledigt wurde und einige Ämter besucht wurden. Man entschied sich für den Namen Freestyle-Marburg e.V. – Verein zur Föderung der Jugendsportkultur, da der Begriff „Freestyle“ ein schöner umfassender Begriff für unsere Aktivitäten ist, mit dem sich auch ein Großteil der Mitglieder identifizieren kann. Denn Freestyle steht für jung, dynamisch, kreativ. Und natürlich Marburg, da wir Ortsansässig sind und uns lokal in Marburg engagieren wollen.

In einer der Sitzugen beschloss man einen Termin mit der Stadt zu Vereinbaren, um nach einer potentiellen Fläche zu suchen, an der wir unsere Sportart und dem Vereinsleben nachgehen können. So kam es dazu, dass einige nach der Sitzung noch zum Marburger Rathaus gingen, um die Öffnungszeiten herauszufinden. Kaum dort angekommen öffnete sich zu später Stunde plötzlich die Tür und heraus kam Oberbürgermeister Egon Vaupel, der seinen Arbeitstag gerade beendet hatte. Erstaunt fragte er das Grüppchen von Freestylern: „Wollt ihr zu mir?“ So kam man ins Gespräch.

Dem Bürgermeister gefiel unsere Idee und unser Engagement und schnell kam er auf den Gedanke, dass die alte Liegewiese des Hallenbades in Wehrda für unsere Zwecke genau richtig sei. Schon seit Jahren wurde diese nicht mehr genutzt. Gesagt getan!
Nach einigen Terminen und Ortsbesichtigungen war es endlich soweit und der Pachtvertrag mit der Stadt Marburg und dem Verein Freestyle-Marburg e.V. wurde besiegelt. Die alte Liegewiese sollte vom Freestyle-Marburg e.V. also ab Sommer 2008 zur Fliegewiese hergerichtet werden.
Zwar war die Wiese zu diesem Zitpunkt noch stark verwildert und über die Jahre mit Sträuchern und ähnlichem zugewachsen, aber schon die leichte Hanglage des Geländes ließ die Freestyleherzen höher schlagen und so wurde die Wiese schnell von den Mitgliedern und anderen freiwilligen Helfern hergerichtet.

Dank der Sparkasse Marburg-Biedenkopf wurde dem Projekt „Dirtpark - Fliegewiese“ mit einer nicht unerheblichen Summe noch mehr leben eingehaucht!

Der Verein entschied sich dazu einen alten Bauwagen zu kaufen um nötige Werkzeuge, wie Schaufeln und andere Utensilien, zu lagern. Nun musste noch Erde auf das Gelände gebracht werden, um die nötigen Baumaßnahmen einleiten zu können. Leichter gesagt als getan. Denn aufgrund der schlechten Wetterbedingungen im Herbst/Winter ´08, und der verhältnismäßig schlechten Anfahrtswege zum Gelände, musste der Baubeginn auf Ende April 2009 verschoben werden, um die Erde und vorallem den Fahrer des LKW sicher auf die Fliegewiese zu geleiten.

Mitglieder

Gibt man den Begriff Verein bei Wikipedia.de ein, so erhält man folgende Beschreibung als Einleitungstext:
Als Verein (Rückbildung aus vereinen) bezeichnet man eine Personenvereinigung, die auf Dauer angelegt ist, einen eigenen Namen führt und in der sich Personen von wechselndem Bestand zu einem bestimmten gemeinsamen, durch Satzung festgelegten Zweck etwa zur Pflege bestimmter gemeinsamer Interessen zusammengeschlossen haben.

...und was ist daran nun so interessant? Interessant ist hier das Wort Personenvereinigung. Denn ein Verein kommt erst zustande, wenn sich mehrere Personen zusammentun, um gemeinsam das gleiche Ziel zu verfolgen. Die Personen hinter dem Verein sind also ausschlaggebend, also muss man auch etwas zu diesen hier sagen.

Freestyle Marburg e.V. ist ein noch recht junger Verein mit einer überschaubaren Anzahl an Mitgliedern. Wir verfolgen alle das Ziel, Spaß am Radfahren zu haben. Sei das nun auf unserem Vereinsgelände, der Fliegewiese, in Wäldern, in der Stadt oder auch in Bikeparks deutschlandweit - wir suchen immer wieder neue Herausforderungen, wie auch den Spaß an bereits bekannten Spots. So kommt es auch, dass wir nicht immer nur aufs Fliegen über Hügel aus sind, nein, Touren im in schönen Landschaften gehören fest ins Programm!

Da ist also auch für jeden etwas dabei. So kommt es auch, dass das Interesse am Radfahren in jeder Altersklasse vertreten ist. Unsere Mitglieder sind teilweise Schüler, andere kamen aus den verschiedensten Ecken Deutschlands zum Studieren nach Marburg und wollen hier ihr Hobby fortführen, aber auch bereits fest im Berufsleben stehende Mitglieder mit eigener Familie sind bei uns keine Besonderheit. Wir haben auch keine Altersbeschränkung. Bei uns ist jeder willkommen - jeder fängt irgendwann einmal etwas an!

Verein zur Förderung der Jugendsportkultur lautet unser Untertitel.Genau das wollen wir auch erreichen. Wir möchten den doch noch relativ jungen Sport, der immer mehr Freunde findet, fördern und Leuten die Möglichkeit geben gemeinsam an schönen Spots Spaß an ihrem Hobby zu finden.
Hierzu gehört auch die Schrauberei am eigenen Rad, die immer wieder diskutiert wird und bei der man sich gegenseitig hilft. Was der eine nicht kann, bringt ihm ein anderer bei. Bei uns lernen die Jungen von den Alten, aber auch die Alten von den Jungen!

Arni Schneider
2. Vorsitzender & Webmaster